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26.06.2015

Prof. Dr. med. Fabian Klostermann aus der Charité Berlin referiert über "Parkinson und Ernährung"

Neurokolloquium im Krankenhaus Lindenbrunn
 
Etwa 70 Teilnehmer, hierunter niedergelassene Neurologen sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den verschiedenen Fachbereichen des Krankenhauses Lindenbrunn, haben sich am 03. Juni im Veranstaltungsraum versammelt. Das Krankenhaus Lindenbrunn hat erneut zum Neurokolloquium geladen. Gastdozent und bekannter Parkinson-Spezialist Prof. Dr. med. Fabian Kostermann aus der Klinik für Neurologie der Charité Berlin referiert an diesem Tag über "Parkinson und Ernährung".

Prof. Klostermann berichtet, dass bei der Parkinsonerkrankung nicht-motorische Beschwerden immer mehr in den Vordergrund träten, und dass gerade die gastrointestinalen Funktionen für die Lebensqualität von Parkinsonpatienten eine große Bedeutung haben können.

In einer Befragung von Parkinsonpatienten, so informiert Prof. Klostermann, wurde festgestellt, dass nahezu alle Patienten über Beschwerden mit der Verdauung und über Verstopfung berichtet haben. Zurückblickend seien diese Beschwerden oft schon Jahre vor Beginn der Bewegungsstörungen aufgetreten. Als Ursache hierfür werde diskutiert, dass bereits frühzeitig im Erkrankungsverlauf in der Magenwand Veränderungen, die denen im Gehirn ähneln, auftreten können. Auf Nachfrage gibt Prof. Klostermann an, dass es derzeit unklar sei, ob und inwieweit externe Faktoren zu diesen Veränderungen beitragen.

Prof. Klostermann referiert weiterhin über Zusammenhänge zwischen Ernährung, Gewicht und Medikamentenwirkung. So könne bei Parkinsonpatienten bereits vor Beginn der motorischen Beschwerden ein Gewichtsverlust auftreten. Nehme dieser Gewichtsverlust im Verlauf der Erkrankung deutlich zu, so könne dies ein Alarmsignal sein, so dass dann eine hochkalorische Ernährung empfehlenswert sei. Die Wirkung von Medikamenten, insbesondere von L-Dopa, könne aber durch eine parallele proteinreiche Ernährung eingeschränkt sein.

In der anschließenden Fragestunde wird diskutiert, dass sich viele Patienten in ihrer Tagesplanung stark eingeschränkt fühlen, da sie das L-Dopa entweder eine halbe Stunde vor dem Essen oder aber mehr als eineinhalb Stunden nach dem Essen einnehmen. Prof. Klostermann vertritt hier die Ansicht, dass L-Dopa bei sehr häufigen Gaben am Tag mitunter auch zu den Mahlzeiten eingenommen werden könne, wenn dies für den Patienten zu keinem spürbaren Nachteil führe. Gerade bei Auftreten von einem Wirkungsverlust in Abhängigkeit von einer Mahlzeit sollten aber die Medikamente in ausreichendem Abstand von einer Mahlzeit eingenommen werden. 

Nach einer Fragerunde endet der interessante und aufschlussreiche Vortrag von Prof. Klostermann. Die Teilnehmer bedanken sich mit einem langanhaltenden Applaus.







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