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Historisches

Lindenbrunn – ein modernes Haus mit langer Geschichte

Das Krankenhaus Lindenbrunn verbindet eine episodenreiche Geschichte, die sich zurück bis ins 16. Jahrhundert erstreckt. Zu dieser Zeit wird in historischen Quellen erstmals ein Schwefelbrunnen erwähnt. Seine Heilkräfte werden schnell überregional bekannt und in zahlreichen Schriften beschrieben. 1770 erschien ein ausführlicher Bericht im damaligen renommierten Hannoverschen Magazin, in dem neue Heilmethoden, die Brunnenfassung und Anpflanzung von Lindenbäumen beschrieben werden. Diese wachsen bis heute in den Aufgängen des Lindenbrunns.

1850 wurde das Gebiet rund um den Schwefelbrunnen von einem Baron von Münchhausen aus Voldagser Linie übernommen und ein Gutshaus erbaut. Damit begann eine neue Epoche in der Lindenbrunn- Geschichte, denn von nun an promenierte auch der Adel auf dem Gelände.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Einrichtung unter der Führung des Arztes Dr. Netter therapeutisch neu ausgerichtet. Als Vertreter der damals noch jungen Schule von Kneipp, einer auch heute noch populären Anwendung in der Naturheilkunde, gründete er das Sanatorium Lindenbrunn. Auf dem Gelände entstanden große Wasserbecken und Wohnkabinen. Männer und Frauen waren durch einen Bretterzaun voneinander getrennt. Im Haus wurde eine große Wasser- und Badeanlage errichtet – ganz im Sinne der kneippschen Philosophie von therapeutischen Güssen, Wickeln, Packungen, Aufschlägen und Wasserkuren in jeglicher Form.

1914, bei Ausbruch des ersten Weltkrieges, befanden sich bis zu 104 Kurgäste im Sanatorium. Später erkrankte Dr. Netter schwer und musste das Sanatorium Lindenbrunn 1938 an einen neuen Besitzer übergeben. Ärztlicher Nachfolger wurde Prof. Dr. Pfister, der als fähiger und geistvoller Facharzt für innere Krankheiten galt. Pfister gehörte einst zum Kreise der ärztlichen Betreuer von König Ludwig II. von Bayern.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde die Anlage umfassend modernisiert. Es entstand eine hydro-therapeutische Abteilung mit einem großen Angebot an Behandlungsmöglichkeiten, etwa mit Hilfe von Suda-, Vierzellen- und Überwärmungsbädern, Inhalatorium, Tauch- und Tretbädern. Die alte Schwefelquelle indes wurde durch ein modernes Stangerbad (eine Form der Elektrotherapie) ersetzt, das sich als weitaus heilkräftiger erwies.

Ende der 60er Jahre wurde im Lindenbrunn ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der damalige niedersächsische Sozialminister regte an, das Haus zu übernehmen, um es in ein modernes Spezialkrankenhaus für Patienten mit schwersten Verletzungsfolgen und chronischen Leiden umzuwandeln. Nach kurzer Umbauphase konnte die Einrichtung mit dem neuen Namen „Spezialkrankenhaus Lindenbrunn“ ihrer neuen Bestimmung übergeben werden.

Bis die Einrichtung ihren heutigen Namen, Krankenhaus Lindenbrunn, erhielt, sollten noch einmal fast drei Jahrzehnte vergehen. 1996 spezialisierte sich das Haus auf die Behandlung von Geriatriepatienten und neurologischen Patienten mit Schwer-Schädel-Hirnverletzungen.

Heute hat sich das Krankenhaus Lindenbrunn ganz der Diagnostik, Therapie und Pflege von Patienten mit neurologischen und geriatrischen Erkrankungen verschrieben. In diesen Disziplinen übernimmt die Klinik die Patientenversorgung für den Landkreis Hameln-Pyrmont und die angrenzenden Landkreise. Träger des Krankenhauses ist der Verein zur Betreuung von Schwerbehinderten e.V..

Die medizinische Versorgung in der Geriatrie und Neurologie erfolgt derzeit mit einer Gesamtkapazität von 212 Betten, sodass im Jahr rund 3.000 Patienten behandelt werden können. Mit seinen mehr als 400 Mitarbeitern zählt das Krankenhaus zu einem wichtigen Arbeitgeber im Landkreis.

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